Gemeiner Ohrwurm (Forficula auricularia)

Der bis zwei Zentimeter groß werdende Gemeine Ohrwurm gehört zur Ordnung der Ohrwürmer (Dermaptera). Diese Art kommt sehr häufig vor und hat jeden Hausgarten erobert. Sie ernähren sich von Samen, abgestorbenen Pflanzenteilen und gehen auf Jagd nach Blattläusen. Die nachtaktiven Insekten verstecken sich am Tag mit ihrem abgeplatteten, rotbraunen Körper in Spalten und engen Hohlräumen, so z. B. unter der Rinde, unter Steinen und in Nistkästen. Oft findet man viele Exemplare zusammen, dicht an dicht gedrängt. Der Biogärtner bietet zur Abwehr von Blattläusen „Ohrwurmbehausungen“ an. Dies sind mit Stroh gefüllte Blumentöpfe, die mit der Öffnung nach unten an Obstbäumen hängen. Die Ohrwürmer „übertagen“ dort gerne und gehen in der Nacht dann auf den Bäumen auf Blattlausjagd.
Der Körperbau ähnelt den Kurzflüglern. Auffallend sind die großen Zangen (Cerci) am Ende des Hinterleibs, wobei die Zangen des Männchens kräftiger ausgebildet sind. Die Zangen dienen zum Ergreifen der Beute und zur Abwehr. Zur Abwehr werden sie hoch über den Körper gebogen. Die häutigen Hinterflügel sind kunstvoll zu kleinen Paketen gefaltet und ragen nur wenig unter den verhärteten, lederartigen Deckflügeln hervor (siehe Name Dermaptera). Diese Art hat ihre Flugfähigkeit verloren, die Flugmuskulatur ist verkümmert. Die beiden Deckflügel sind leicht zusammengewachsen. Die Facettenaugen sind schwarz gefärbt, die Fühler haben 15 Glieder.

Fotogalerie