Großes Springkraut (Impatiens noli-tangere)

Schon als Kinder wussten wir: Vorsicht bei dem Kräutchen „Rühr mich nicht an“. Denn bei Berührung werden aus den Kapselfrüchten die Samen herauskatapultiert. Durch den Pflanzensaft wird die Fruchtkapsel derart gespannt, dass z.B. durch einen Wassertropfen der Samen explosionsartig herausgeschleudert wird. Welche Kraft dabei wirkt, kann man testen, wenn man reife Früchte vorsichtig auf die Hand legt und dann die Explosion auslöst. Die Springkräuter gehören zur Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales) und zur Familie der Balsaminaceae. Wir begegnen den Springkräutern oft am Rand von Waldwegen. Die gelben, an Stielen hängenden Blüten sind in den Laubblättern versteckt. Die Blüten tragen fünf Kronblätter, die zu einer Ober- und Unterlippe zusammengewachsen sind. Im Sporn, der ein umgestaltetes Kelchblatt ist, sind Nektarien, die Insekten anlocken, angesammelt. Die Blüten tragen fünf Staubblätter, die zu einer Röhre verwachsen sind und den Fruchtknoten umschließen. Erst nachdem der weiße Pollen von Insekten abgetragen wurde, wird der Fruchtknoten mit Griffel sichtbar. Bei Reife entspannen sich die zuvor durch Zellsaftdruck (Turgor) gespannten Kapselfruchtwände. Dabei reißen die Kapselwände auf und rollen sich schlagartig spiralig auf und schleudern den Samen heraus. Die Oberfläche des braunen Samens trägt punktierte Linien.

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