Jeder Mensch trägt eine Idee in sich. Meine Idee ist es, die wunderbare Schöpfung der Natur sichtbarer zu machen. In meinem Studium der Biologie hatte ich mich zum Diplom hin auf morphologische Strukturen bei Insekten spezialisiert. Mein Lehrmeister, Prof. Werner Nachtigall, war schon zu der damaligen Zeit eine der ersten Adressen in Deutschland in Sachen Bionik. Einige seiner Bücher hatten sogar international Aufmerksamkeit erreicht. Meine Aufgabe war es, mit dem Rasterelektronenmikroskop (REM) neue Strukturen aufzuspüren und die möglichen Funktionen davon abzuleiten. Eine neue Welt hatte sich für mich aufgetan. Egal was ich mit dem REM untersuchte, es gab jedes Mal etwas Neues zu entdecken. Seit dieser Zeit wusste ich, dass es mehrere Ebenen in der Tiefe gibt und alle Strukturen ihre Schönheit und Einmaligkeit nicht nur im Gesamtbild sondern besonders im Detail zeigen. Und wir sind immer noch auf der Ebene der morphologischen Strukturen, wenn wir in die Stoffwechselphysiologie eintauchen, geht es weiter.

Mein Beruf als VHS-Direktor der VHS Völklingen beinhaltete auch den Aufbau und die Leitung eines Ökogartens. Dieser wurde 1985 gegründet und existiert bis heute. In dieser Zeit habe ich eine fotografische Dokumentation des Biologischen Gartenbaus über 20 Jahre lang erarbeitet (www.oekogarten-voelklingen.de). Nachdem ich das Großprojekt Völklingen lebt gesund! (www.voelklingen-lebt-gesund.de) ins Leben gerufen habe, schaffte ich auf er Website eine Rubrik Naturfoto der Woche. Dazu ging ich mit der Digitalkamera Exkursion und fotografierte Blätter, Blüten, Bäume, Insekten und andere lohnende Objekte. Da ich den Blick aufgrund meiner Kenntnisse auf Strukturen legte, war schnell klar, ich benötigte einen ordentlichen Fotoapparat mit Makrozoom. Nach einer Recherche war die Investition doch sehr hoch, der Vergrößerungsbereich gering. Da kam die Idee ein Digitalmikroskop zur Hilfe zu nehmen und siehe da, die Vergrößerungen im Bereich von 10 bis 200 mit einem einfachen Digitalmikroskop erbrachten wunderbare Ergebnisse.

Als Diplom-Biologe ist mir die Systematik des Pflanzen- und Tierreichs bestens bekannt. So kam die Idee, dass ich mit dem Titel „Natur erleben – Näher hingeschaut“ auf „Strukturensuche“ gehe. Dabei geht es mir nicht darum, die komplette Flora und Teile der Fauna zu erschließen, sondern das, was in meinem Lebensbereich mir begegnet und zu mikroskopischen Aufnahmen im Nahbereich interessant erscheint. So ist meine Zusammenstellung zufällig, aber dennoch systematisch. Insbesondere Wildstauden und Insekten sind dabei lohnende Objekte.

Mein Ziel ist es somit aufzuzeigen, wie schön die Natur ist, wie großartige die Vielfalt ist, wie einmalig jeder Organismus ist. Die fotografische Dokumentation, das Sichtbarmachen – insbesondere im Detail – stehen im Vordergrund. Weiterhin möchte ich anhand sichtbarer Strukturen versuchen, deren Funktionen erklären zu können. So besitzen manche Käferarten an ihren Flügeln Biegungszonen, um die Hinterflügel unter die Deckflügel zu bringen. Wanzen haben im Kopfbereich Biegungszonen, um ihren Stech- und Saugrüssel für den Saugvorgang in Stellung zu bringen oder in Ruhe unter dem Körper abzulegen. Der Wald-Sauerklee klappt bei Nacht oder Regen seine Blätter ebenfalls mit einer Biegungszone ab. Tier- und Pflanzenreich haben das gleiche Prinzip entwickelt! Der Same des Springkrautes wird aus seiner Hülle herauskatapultiert, der Schnellkäfer spannt seinen Hinterleib an der Brust und schnellt seinen gesamten Körper in die Höhe.

Die Fotogalerien und Texte können als Bestimmungshinweise und Nachschlagewerk dienen. Die Fotos machen Strukturen sichtbar. Dadurch können Funktionen der betrachteten Organe abgeleitet werden.

Es ist nicht nur eine Seite für Fachleute, ich möchte alle Naturinteressierten ansprechen. Ich möchte, dass auch Sie den Blick auf das Kleine richten, ab und zu etwas näher hinschauen und die Perfektion und Schönheit um sich herum erkennen. Wenn Sie sich darauf einlassen, werden auch Sie zu neuen Erkenntnissen gelangen. Meine Fotos stelle ich auf Nachfrage allen Interessierten, insbesondere Biologie-Studentinnen und -Studenten, Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülern für ihre Projektarbeiten, gerne zur Verfügung.