Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Der Rote Fingerhut gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Der Name leitet sich von der fingerhutähnlichen Blütenform ab. Wir finden die giftige Pflanze insbesondere an Wegrändern im Wald. Im ersten Jahr bildet sich nur eine Blattrosette, im zweiten Jahr bildet sich die Blütenähre aus. Die gestielten Laubblätter werden bis 20 Zentimeter groß. Sie sind beidseitig behaart, an der Unterseite ist der Haarbewuchs sehr dicht, er bildet einen weißen Filz aus. Der Blattrand ist gesägt. Auffallend sind die bis zu zwei Meter hohen, traubenförmigen Blütenstände. Die Blüten reifen am Blütenstängel von unten nach oben. Die violetten Blütenblätter sind zu einer Röhre verwachsen. Es sind Ober- und hervorstehende und gefleckte Unterlippe vorhanden. Die vier gelben Staubblätter stehen in zwei Etagen. Die Staubbeutel sind ebenfalls rot gepunktet und reifen vor den weiblichen Organen (vormännliche Blüte). Die zwei Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Es sind am Griffel zwei Narben vorhanden. Schneidet man den Fruchtknoten längs durch, erkennt man die rundum angeordneten Samenanlagen. Die Fruchtkapsel springt in der Mitte auf. Es werden zahlreiche, braune Kapselfrüchte gebildet. Diese haben eine wabenförmige Oberflächenstruktur und werden vom Wind weggetragen. Die Pflanze wird seit jeher als Mittel gegen Herzschwäche eingesetzt.