Weißbeerige Mistel (Viscum album)

Die Weißbeerige Mistel oder Weiße Mistel, gehört zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Die immergrüne Mistel wächst in den Blattachseln der Wirtspflanzen, dies können Pappeln, Weiden, Birken und viele andere Baumarten sein. Die Mistel ist ein Schmarotzer, d. h. sie dringt bis zu den Leitungsbahnen der Wirtspflanzen vor und nutzt die Nahrungsströme der Bäume und entnimmt davon die Mineralsalze und Wasser. Eigentlich ist die Mistel ein Halbschmarotzer, da sie selbst Photosynthese betreibt. Die Mistel ist getrenntgeschlechtlich. Im mikroskopischen Bild sehen wir die männlichen und weiblichen Blüten. Die Beeren beinhalten den Samen. Die Samen sind von einer dicken Gallertschicht umgeben, die sich schwer ablösen lässt. Die ist ja beabsichtigt: Die Vögel fressen die Beeren, die Samen können wegen der Gallerthülle nicht verdaut werden und werden ausgeschieden. Oder die Beeren werden auf einem Ast ausgedrückt, der Samen bleibt am Ort zurück. An dem Samen sind Ausstülpungen zu erkennen. Hieraus erwachsen wahrscheinlich die Schläuche, die mit einer Haftscheibe an der Wirtspflanze befestigt werden. Diese nennt man Haustorium (Saugorgan). Einen Brauch haben wir von unseren französischen Nachbarn im Saarland übernommen: Vor Neujahr werden auf den Märkten Mistelzweige verkauft. Man hängt sie an die Haustür und begrüßt somit die Gäste im Neuen Jahr.

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